Schlossplatz 7, Haus Scheid

Peter Nieß 1943/44:
Ein sehr stattliches Haus, im Erdgeschoss massiv, Mauerstärke ca. 60 cm. Aus Sandstein, im Obergeschoss nach dem Schlossplatz zu, ein imponierender Holzgiebel, leider verputzt, doch von innen erkennbar.
Der Keller ist über Kreuz gewölbt und zeigt Aufhängeringe in der Decke. Die Außenwand des Kellers zeigt eine Ladenöffnung mit Falltür zum Aufklappen, zum Verkaufen von Erzeugnissen eines Handwerkers.
Im Erdgeschoss ist rechts ein schmaler Flur mit einer Tür zum Keller zu, die mit einem Stichbogen-Gewände aus Sandstein abgedeckt ist. Der Flur ist 1,50 m breit, vom Giebel aus in der Mitte, rechts und links je zwei Räume.
Im Obergeschoss befinden sich zwei prachtvolle Räume, das vordere Zimmer, nach dem Schlossplatz zu, hat eine Stuckdecke, die leider beschädigt ist. Im östlichen Zimmer ist eine ähnliche Stuckdecke noch erhalten. Nach Osten zu befand sich ein Abort.
Das Dach ist steil, der Stuhl zeigt aber keine Anhaltspunkte für ein hohes Alter, er scheint aus dem 18. Jahrhundert zu stammen. Für diese Zeit spricht auch das Fachwerk des Nordgiebels nach dem Schlossplatz zu, das nur oben sichtbar ist.
Dieses Haus gehörte in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts dem Professor Pelz. Dieser hat in der Büdinger Lateinschule eine große Rolle gespielt, weil er eine ganze Anzahl Studenten in seinem Haus untergebracht hatte. Die Bürger sagten „die Studenten lagen dort“, und zugleich hielt der Professor bei sich im Haus ein „Seminarium latinum“.
Das Haus ist ein gutes Beispiel der Büdinger barocken Baukunst der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, ein Schmuckstück für den Schlossplatz.

Quelle: Dr. Walter Nieß: Die Büdinger Altstadt, Büdinger Häuserbuch III. Band, Geschichtswerkstatt Büdingen 2009.

 

Es handelt sich um ein repräsentatives, palaisartiges Fachwerkwohnhaus auf hohem Sandsteinuntergeschoss mit zweiläufiger Freitreppe und massiver Brüstung, erbaut um 1730. Auffällig ist das hohe Mansarddach mit steilen Gauben.Die Toreinfahrt besteht aus gequaderten Sandsteinpfosten mit Pinienzapfen. Im Hof befindet sich ein interessantes Wirtschaftsgebäude mit eigenartiger doppelter Bogenkonstruktion.

Quelle: denkmalpflege-hessen.de

Haus Scheid vor der Freilegung, Quelle: Dr. Walter Nieß

 

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