Kirchgasse 19, Ehem. Hospital 

Peter Nieß 1943/44:
Das stattliche Haus wird in der neuen Zeit zu Wohnzwecken genutzt.
Das alte Hospital hat ein steiles Dach, das über alle Nachbarhäuser hinausragt.
Es hat eine Länge von 15,70 m und eine Breite von 10,30 m und war ursprünglich ein Fachwerkhaus. Heute verputzt, zeigt es doch an der Südwestecke noch den hohen Steinsockel, worauf die Fachwerkwände standen. Mit der Zeit wurden im Erdgeschoss die Fachwerkteile der Wände beseitigt und durch 50 cm starke massive Steinwände (Sandsteine) ersetzt.
Die alte Grundstückseinteilung und Zimmereinteilung ist in den alten Spitalrechnungen erhalten. Heute ist das alles geändert, wie auch das gesamte Haus verputzt ist und sein Alter nicht erkennen lässt.
Im Dachraum kann man liegende und stehende Stühle sehen, was wohl auf Einbauten zur Trocknung und Lagerung von Früchten für die zahlreiche Hospitalbelegschaft nötig war.
Das Fachwerk hat keinerlei Schwalbenschwanzverbindungen mehr, diese sind alle der Verzapfung des Holzes aus späterer Zeit gewichen. Alle Sparren sind von Westen her, auf der linken Seite, mit römischen Zeichen gezeichnet, zum Beispiel: Bund Nr. 1, Sparren 13.
Der Bund 3 hat an allen Sparren das Zeichen XI IIII; zusammen sind es 24 Sparren, einschließlich der zwei Giebelsparren.
Der Ostgiebel ist noch gut erhalten und zeigt eine ausgesprochen gotische Form. Der Westgiebel an der Wetterseite ist erneuert. Der Bau wurde 1490 errichtet.
(Heute ist das Fachwerk freigelegt. W. N.)

Quelle: Dr. Walter Nieß: Die Büdinger Altstadt, Büdinger Häuserbuch III. Band, Geschichtswerkstatt Büdingen 2009.

Es handelt sich um einen Fachwerkbau mit steilem Satteldach und großem Garten gegenüber der Kirche, entstanden wohl im 18. Jh.

Quelle: denkmalpflege-hessen.de

Altes Hospital vor der Freilegung

Altes Hospital, Querschnit und Giebelansicht