Sattlergasse 1, Haus Schmück

Peter Nieß 1943/44:
Ein Eckhaus in der Nachbarschaft von Haus Engel und Reuter.
Es handelt sich um ein zweiherriges spätgotisches Haus und zeigt im Dachgeschoss Holzverbindungen mit den alten Verblattungen. Die Giebel sind allerdings später ausgemauert worden. Sie sind beträchtlich vorgebaut.
Nur im Reul (Zwischenraum zwischen Schmück und Schlegel) ist die alte Holzwand noch sichtbar. Interessant ist im Erdgeschoss ein alter Schopf. Hier arbeitete vielleicht der Sattler, nach dem die Straße genannt ist.
Auffallend ist ein Ziegel, den Herr Schmück aus dem Dach gezogen hatte. Dieser zeigt eine Frauenfigur in mittelalterlicher Kleidung. Die Frau hat eine Dreizackkrone auf dem Kopf, die Haare befinden sich in einem so genannten Haarbeutel. Angezogen ist sie mit einem Taillenkleid mit tiefem Ausschnitt und Rüscheneinsatz. Ein mächtiger Faltenrock mit Schleppe und Schnabelschuhe vervollständigen die Kleidung einer vornehmen Dame des Mittelalters. In der rechten Hand trägt sie ein Band, das in Form eines Spitzbogens über ihrem Haupt schwebt und in einer Rolle ausläuft. Dieser Ziegel stammt aus dem 15. Jahrhundert (Zeichnung). Damit ist bewiesen, dass dieses Haus aus dem 15. Jahrhundert stammt.
Herr Schmück war der Ansicht, auf dem Dach seien noch mehr solcher Ziegel. Der Sattler habe aber nach seiner Ansicht jedoch im Nachbarhaus gearbeitet, wo heute Schlosser Müller wohnt. Dort seien beim Ausgraben des Kellers Sattlerwerkzeuge, Halbmond und Aalen gefunden worden.

Quelle: Dr. Walter Nieß: Die Büdinger Altstadt, Büdinger Häuserbuch III. Band, Geschichtswerkstatt Büdingen 2009.

 

Es handelt sich um einen verschindelten Fachwerkbau über massivem Sockelgeschoß mit korbbogigen Öffnungen. Die Traufseite ist unverschindelt. Erbaut wurde er in der Mitte des 18. Jhs.

Quelle: denkmalpflege-hessen.de

Bild auf dem Dachziegel

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