Schreiner/Tischler/Zimmermann

Schreiner/Tischler
Ab dem 14. Jahrhundert spaltete sich die Tischlerei von der Zimmerei ab. Die Tischler durften, im Gegensatz zu anderen holzverarbeitenden Berufen, Hobel und Leim benutzen. Nur sie durften Fenster, Türen, Wand- und Decken-Vertäfelungen, Möbel und Särge herstellen.
Werkzeuge: Beil, Breitbeil, Bohrer, Gestellsäge, Hammer, Hobel, Klopfholz, Stemmeisen, Zugmesser, Winkel.

Filme zum Thema (SWR Handwerkskunst):
Wie man einen Hobel baut
Wie man einen Apotheker-Schrank baut
Wie man einen Tisch baut
Wie man ein Hoftor schreinert
Wie man ein Schaukelpferd baut
Wie man eine Pfeffermühle drechselt

Link zum Thema: Berufe dieser Welt: Schreiner

 

Welche Werkzeuge gibt es für die Holzverarbeitung und wer benutzt sie? Hier erfahren Sie mehr:

Übersicht Werkzeuge und Arbeitsblatt Holzbearbeitung zum Download

 


Zimmerer
Zimmerleute fertigen, errichten und reparieren Bauwerksteile, z.B. Dachkonstruktionen, Fachwerk, Balkone, Veranden, Wandverkleidungen, Fußböden, Holzdecken und Treppen.
Werkzeuge: Beil, Breitbeil, Querbeil, Klopfholz, Stangenbohrer, Stemmeisen, Schlitzsäge, Winkel.

Film zum Thema: Wie man einen Dachstuhl zimmert

Links zum Thema: Berufe dieser Welt: Zimmerleute

 

 

 

 

 

 

Drechsler
Der Drechsler stellt z.B. Schalen, Dosen, Treppengeländer, Tische oder Garderobenständer her. Das Drechslerhandwerk ist eines der ältesten Handwerke. Gedrehte Gegenstände wurden schon vor min. 3500 Jahren gefertigt.
Die erste Drehbank entstand aus dem Fiedelbohrer.
Im 13. Jahrhundert entstand die Wippdrehbank, bei der das eine Ende der Schnur an einem Pedal und das andere Ende an einer federnden Latte angebracht wurde. Damit konnte das Werkzeug mit beiden Händen geführt werden.
Ab dem 15. Jahrhundert wurden Kurbeln zum Antrieb benutzt.
Beim Langholzdrehen ist das Holz entweder zwischen den Spitzen (Mitnehmer am Spindelstock und Körnerspitze am Reitstock) eingespannt oder einseitig am Spindelstock befestigt. Es dreht sich längs zur Faserrichtung.
Beim Querholzdrehen und Reifendrehen ist das Holz einseitig am Spindelstock befestigt. Es dreht sich quer der Faserrichtung.
Der Spillenmacher (Spulenmacher) stellt Spinnräder und Geräte für das Weber- und Spinnereihandwerk her.
Der Reifendreher stellt Tiere und andere Figuren oder kleine Häuser her, die als Spielzeug oder zum Ausschmücken von Weihnachtspyramiden oder -krippen verwendet werden.
Werkzeuge: Drehbank, Klopfholz, Stemmeisen, Dreheisen (Drechselbeitel, ein Stemmeisen).

Film zum Thema: Wie man einen Dachstuhl zimmert | SWR Handwerkskunst

Links zum Thema:
Berufe dieser Welt: Drechsler
Berufe dieser Welt: Reifendreher


Böttcher/Küfer
Der Böttcher stellt Holzgefäße her, vor allem Eimer und Fässer. Die Böden werden aus Brettern zusammengeleimt und erhalten an ihrem Rand eine umlaufende breite Fase Die bauchigen Wandungen werden aus Dauben zusammengefügt. Zusammengehalten werden sie mit hölzernen Fassreifen, die der Reifschneider oder der Bandreißer herstellt, oder mit eisernen Fassreifen, die der Schmied fertigt.
Werkzeuge: Beil, Bandhaken, Klopfholz, Triebel.

Filme zum Thema:
Wie man ein Fass baut | SWR Handwerkskunst
Herstellen eines Weinfasses
Herstellen eines Butterfasses

Links zum Thema: Berufe dieser Welt: Böttcher

 

 

 

 

 

Wagner (Stellmacher)
Der Wagner stellt Räder, Wagen und andere landwirtschaftliche Geräte aus Holz her.
Werkzeuge: Beil, Haubeil, Stangenbohrer, Zugmesser

Film zum Thema: Anfertigung eines Wagenrades

Links zum Thema: Berufe dieser Welt: Stellmacher

 

 

 

 

 

 

 

Schreinerwerkzeuge:

6.1.7/4
Schlangenbohrer
Schlangenbohrer mit Zentrierspitze. Ein Holzbohrer für Hartholz. Der Bohrer hat eine Zentrierspitze, mit der er sich in das Holz zieht, eine Schraube, um die Bohrspäne abzutransportieren und ein Endstück zum Einspannen ins Werkzeug. Das Endstück ist rechteckig und verbreitert sich zur Schraube hin.

 

6.1.7/5
Handbohrer, 2. Drittel 20. Jh.
Mehrfach umgebauter Handbohrer mit montierter Arm- bzw. Brusthalterung. Antrieb über eine Holzkurbel und entsprechend umsetzende Zahnräder. Das Bohrfutter ist später hinzugefügt worden, da es offensichtlich neuerer Bauart ist. Mehrere Aufnahmen für andere Übersetzungen wurden blind gemacht.

 

6.1.8/1
Stemmeisen bzw. Locheisen, 2. Drittel 20. Jh.
Handgearbeiteter, stabiler, runder Holzgriff, an einem Ende am Rand ausgefranst. Am anderen Ende mit kleiner runder Ausformung ein angesetztes Vierkanteisen, das sich auf zwei gegenüberliegenden Seiten verbreitert, zur Spitze hin wieder schmal wird und von unterer Schmalseite zu dieser Spitze hin abflacht.

6.1.8/2a-b
Schäleisen, Mitte 20. Jh.
a) leicht gebogenes schmales Flacheisenstück, dessen eine Kante zu einer scharfen Schneide abgeflacht wurde. Schneidenbreite 20 cm. An beiden Enden verjüngt sich das Flacheisen und geht dann in ein Rundeisen über, das im rechten Winkel nach unten abbiegt. Am Ende eine erneute rechtwinklige Biegung, auf deren kurzen Eisenstück ein Holzknauf als Griff aufsitzt. Auf der linken Seite ist kein Griff mehr vorhanden.
b) Im Prinzip baugleich zu a), wobei die Biegung der Schnittfläche nicht so ausgeprägt ist und der Übergang zu den Griffen nicht aus Rund-, sondern Flacheisen besteht. Keine Holzhandgriffe mehr vorhanden.

 

6.1.5/1
Raubankhobel, 1. Hälfte 20. Jh.
Sehr langes, quaderförmiges Holzelement mit eingekerbten Rillen auf beiden Längsseiten oben und geritzten Rillen auf beiden Längsseiten zum Boden hin. In der mittigen Öffnung befindet sich ein mit einem Holzkeil befestigter Eiseneinsatz. Beide Teile sind entnehmbar. Das Eisen aus zwei miteinander verschraubten Elementen hat eine Breite von 54 mm. Auf dem oben sichtbaren Eisen sind verschiedene Symbole eingeprägt. Zum einen zwei gekreuzte Hämmer mit einem Holznagel quer (Symbol der Zimmerleute), zum anderen ein gespreizter Zirkel mit Winkel (Symbol der Schreiner). Darunter in einem Band: "GARANTIE", darunter eine Punze mit einem bewimperten Auge und der Umschrift: "GOLDENBERG".

6.1.5/2
Putzhobel
Quaderförmiger Hobel aus zwei schmaleren Seitenteilen und zwei eingesetzten Klötzen. Unter dem Griff ist eine Art Absatz. Ein zweiteiliges verschraubtes Eisenteil mit geschwungener Klappe, an deren oberem schmalen Teil eine kurze Schraube mit breitem Kopf befestigt ist. Breite des Eisens: 45 mm. Auf dem Eisenteil als Punze ein gepunkteter Kreis mit einer Hirschabbildung. Über dem Kreis: "MARKE" und darunter: "HIRSCH GARANTIE". Auf der Befestigungsschraube der Eisenklappe: "ESCHWEGE & Co FULDA". Auf dem Holzteil beim Griff: "D:R:P: 201720".

 

 

 

 

6.1.5/3
Zahnhobel, 1. Hälfte 20. Jh.
Quaderförmiges Hobel mit daumenartigem Holzgriff am abgesetzten Ende. Rechts vom Griff eine Aussparungsöffnung für das Eisen, inklusive dem Holzkeil zur Befestigung. Das 47 mm breite Eisen ist auf einer Seite gezahnt und geschliffen und sitzt fast senkrecht im Hobel ein. Auf dem Eisen im oberen Bereich ein Zimmermannszeichen. Darüber im Bogen die Inschrift: "ESS........ABT", darunter in einer Zeile: "GUSSSTAHL", und in einem Band: "GARANTIE".

 

 

 

6.1.5/4
Doppelhobel, 1. Hälfte 20. Jh.
Hobel mit daumenartigem Griffteil über dem Absatzende. Bodenplatte ist angeleimt. Mittig eine Öffnung für das Doppeleisen, das mit einem Holzkeil festgemacht ist. Breite des Eisens: 48 mm. Auf der Rückseite des Eisens ein sonnenartiger Kreis mit einer Inschrift: "PETER A", darüber: "P.KREBS".

 

 

 

 

 6.1.5/5
Viertelstabhobel, 1. Hälfte 20. Jh.
Schmaler, rechteckiger Holzhobel mit eingekerbter Nut gegenüber dem Einsetzeisen. Das schräg eingesetzte schmale Eisen (Breite 15 mm) trägt am breiteren Hobelende dieselbe Einkerbung und wird von einem schmalen Holzkeil in Position gehalten. Am schmalen oberen Eisenende: "RACKUR".

 

 

 

6.1.5/6
Hohlkehlhobel, 1. Hälfte 20. Jh.
Schmaler, rechteckiger Holzhobel mit abgeflachtem unteren Ende, das über die ganze Längsseite abgerundet ist. Das eingesetzte Eisen ist am unteren Einsetzende ebenso abgerundet mit abgeflachter Kante. Das Eisen wird von einem Holzkeil gehalten. Der Einsatz ist auf einer Seite offen erkennbar. Darauf befinden sich Initialen: "C.G." Auf dem oberen Ende des Eisens: "PEUGEOT & JACKSON ACIER FONDU".

 

 

6.1.5/7
Hohlkehlhobel, 1. Hälfte 20. Jh.
Schmaler, rechteckiger Holzhobel mit profilierter Einkehlung über eine Längsseite und breit angelegter Abrundung an der unteren Kante. Die Profilleiste im oberen Bereich wird von vier recht großköpfigen Schrauben gehalten. Auf dieser Profilleiste lässt sich auch der Einsatz des ebenfalls eingekehlten, sowie am unteren Ende gerundeten, abgeflachten Eisens erkennen, das von einem schlichten Holzkeil in Position gehalten wird. Die Breite des Eisens beträgt 26 mm. Am oberen Rand des Eiseneinsatzes: "C.F.B"

 

6.1.5/8
Hohlkehlhobel, 1. Hälfte 20. Jh.
Quaderförmiger Holzhobel mit daumenartigem Haltegriff über großem Ansatz und mit Abflachungen auf beiden Längsseiten in breite abgerundete Unterseite auslaufend. Oben, ziemlich mittig, die Einsatzöffnung für das Eisen. Die Breite des Eisens beträgt 31 mm. Es wird von einem Holzkeil in Position gehalten. Auf dem oberen Eisenteil eine Gravur mit einem bewimperten Auge, darunter der Schriftzug: "GOLDENBERG ACIER FONDU A GARANTIE".

 

6.1.5/9
Hohlkehlhobel, 1. Hälfte 20. Jh.
Schmaler, rechteckiger Holzhobel mit einfacher Profilleiste auf einer Längsseite und abgerundeter unterer Kante. Das Eisen mit einer Breite von 25 mm ist am unteren Ende ebenso gerundet und abgeflacht. Es wird von einem Holzkeil in Position gehalten. Auf dem Eisen: "B", auf dem Holz eingebrannt: "CG".

 

 

6.1.5/10
Schiffhobel, 1880 bis 1900
Metallhobel in Form einer länglichen, ovalen Platte, deren Enden begradigt sind. An jedem Ende ist ein Scharnier aufgeschraubt, von dessen oberem Ende schmalere Stangen (eine nach unten gewölbt, die andere gerade) eine mittige schwere Eisenkonstruktion halten. Diese Konstruktion wird über dem geraden Stangenende von einer größeren Schraubenkonstruktion bekrönt. Dreht man diese Schraube, spannt sich das gegenüberliegende Plattenende nach oben. Gegenüber dieser Stellschraube ist das zweiteilige Eisen mit Klappe eingebracht. Auf einer Außenseite des Mittelteils sind am Zahnradende kontaktierende fußähnliche Plättchen angebracht. Auf der Mittelkonstruktion: "y" (reliefiert), und eingeprägt: "No.113".

 

 

6.1.5/11
Grundhobel, 20. Jh.
Kompakter Holzhobel. Der rechteckige Boden weitet sich rechts und links lehnenartig nach außen, schließt sich wieder zur Mitte hin wie ein Wellenbogen.

 

 

 

 

6.1.5/12
Putzhobel, um 1900
Quaderförmiger Holzhobel mit daumenartigem Griff über Absatz an einem Ende. In Absatzhöhe befinden sich Profilrillen an beiden Längsseiten. Doppeleisen miteinander verschraubt und von einem Holzkeil in Position gehalten. Auf dem Holzblock neben der Öffnung: "von der Ah & Lunk, Hamburg"; auf dem Eisen: "PEUGEOT FRERES" darunter das Abbild eines Löwen auf einem Pfeil, darunter: "A GARANTIE".

 

 

 

 

6.1.5/13
Schrupphobel
Quaderförmiger Holzhobel. An einem Ende über dem Absatz ein daumenartiger Griff. Einfaches durchgestecktes Eisen in mittiger Öffnung mit einem Holzkeil positioniert. Ein Teil des Korpus wurde dunkel gebeizt. Am oberen Ende auf dem Eisen ein Wappenschild, umrandet von: "GARANTIE", darunter: "EXTRA".

 

 

 

 

6.1.5/14
Doppelhobel, 1970er Jahre
Quaderförmiger Holzhobel mit daumenartigem Griffteil aus Kunststoff über abgesetztem Plattenende. Die Bodenplatte ist aus einem anderen Holz gefertigt als das übrige Teil. Sie hat an der Langseite an der Anleimstelle eine wellenlinienförmige, an den beiden Kurzseiten eine zackige Linie. Die hintere Auflagefläche für das Eisen ist "schuhabsatzförmig"  auf dem Holzelement angebracht. Dieses Teil ist ebenfalls aus hellbeigem Kunststoffmaterial gefertigt. Aus dem gleichen Kunststoff ist der Halterungsstab am unteren Ende des Holzfixierteils. Mittig befindet sich eine rechteckige Öffnung zum Eiseneinsatz (Breite 48 mm). Das Eisen wird umrandet von einem kantigen Profilrand, die gleiche Einrahmung hat auch die Lochausstanzung in der Eisenmitte. Auf Holzteil aufgeklebtes Etikett: Kreis, oben "TGL-/-79", unten "MADE ...DR", gelber Querbalken mit schwarzer Schrift: "HOWAL". Auf Eisenrückseite "48", Kreis mit Zeichnung, Dreieck mit"1".

 

 

6.1.5/15
Doppelhobel, um 1920
Quaderförmiger Holzhobel mit daumenartigem Griffteil auf unterer Absatzplatte aufsitzend. Am oberen Rand dieser Absatzplatte sind beiderseits auf den Längsseiten Profilrillen zu sehen. Die hinteren Ecken sind abgerundet. Die Einsatzöffnung für das Eisen ist wie ein "Grabkreuz" ausgehöhlt. Doppeleisen: Ein längeres Teil mit schlüsselartigem Lochausschnitt, auf dem mit einer Schraube befestigt ein zweites Eisen aufliegt. Die Eisenbreite beträgt 48 mm. Fixiert ist es durch einen Holzkeil. Eingeprägt auf dem Eisen: "ESSLINGER & ABT", und darunter "GARANTIE".

 

 

 

6.1.5/16
Schrupphobel, 1900 bis 1910
Quaderförmiger Holzhobel, die untere Platte ist auf der Unterseite leicht gebogen. An einem Ende über dem Absatz befindet sich ein daumenartiger Griff. Einfaches schmales durchgestecktes Eisen mit Holzkeil, fixiert in mittiger Öffnung. Auf dem oberen Ende des Eisens ist reliefartig ein torbogenähnliches Gebilde eingeprägt. Auf dem Außenbogen: "John Peter Arns"; im Torbogen selbst: gekreuzte Hämmer. Unter dem Ganzen: "ARNS GUSSSTAHL".

 

 

 

 

6.1.5/17
Schlichthobel, um 1920
Quaderförmiger Holzhobel aus einer schmaleren Bodenplatte und durch Profilleisten abgesetztem oberen an den vier Ecken abgeflachten Block. Über dem Absatz befindet sich ein daumenartiger Griff. Ein einfaches eingesetztes Eisen mit einer Breite von 40 mm wird durch einen Holzkeil in der mittigen Öffnung fixiert. Aufgeklebtes rundes schwarz-rotes Etikett: "FAMOS". Eingeprägt auf dem Eisen: "39" und darunter ein Kreis.

 

 

 

 

6.1.5/18
Gesimshobel, um 1920
Schmaler, rechteckiger Holzhobel, in der Mitte in Form eines halben Herzens durchbrochen. An der Gegenseite aufliegend ein 30 mm breites Doppeleisen, das darüber mit zwei schmalen Schäften nach oben zur Einsetzöffnung durchgeführt ist und dort durch einen Holzkeil positioniert und fixiert ist. Die Holzplatte wird unten an dem, dem Eisen gegenüberliegenden Block, durch eine von oben durchgehende Schraube gehalten, die in einer von einem Metallrahmen verstärkten Öffnung aufsitzt.

 

 

 

 

6.1.5/19
Gesimshobel, um 1920
Schmaler, rechteckiger Holzhobel, in der Mitte in Form eines halben Herzens durchbrochen. An der Gegenseite aufliegend ein 30 mm breites einfaches Eisen, das nach 3,5 cm in einen schmalen Schaft übergeht, der nach oben zur Einsetzöffnung durchgeführt ist und dort durch einen Holzkeil in Position gehalten wird. Die Bodenplatte an der dem Eisen gegenüberliegenden Teil ist durch eine mittige Schraube am Oberteil befestigt.

 

 

 

 

6.1.5/20
Karnieshobel, um 1910
Schmaler, rechteckiger Holzhobel. Das untere Schmalende hat über die gesamte Länge ein abgeschrägtes Profil. Das eingesetzte Eisen ist am unteren, geschärften Ende an diese Profilleiste  in seiner Rundung angepasst. Der obere Teil des Eisens ist schmaler.

 

 

 

 

6.1.5/21
Rundstabhobel, um 1950
Schmaler, rechteckiger Holzhobel aus zwei Teilen. Unteres Elementteil nach unten hin leicht abgeschrägt. Untere Kante durchgehend ausgekehlt. Das obere Teil hat eine umlaufende Ritzlinie. Das eingesetzte Eisen ist am geschärften Ende der Rundung der Kehlung angepasst. Es wird durch einen schmalen Holzkeil in Position gehalten. Auf der Schmalseite des Holzelements oben im Ritzeneck: "No. 5b", darunter: "20 m/m".

 

 

 

 

6.1.5/22
Wagnerhobel, um 1900
Quaderförmiger Holzhobel aus zwei  Einzelelementen: untere ca. 1,5 cm starke Platte, die sich zum Ende (unterhalb des Griffes) auf ca. 8 mm Dicke abflacht. Von unten sichtbar: 2,5 cm x 4,5 cm ca. 4 mm starke, kleine Platte in größeren rechteckigen Ausschnitt eingelegt. Auf Platte gleichmäßig starker Quader mit gedrechseltem Stempelgriff auf einer Seite und Öffnung für Einsatz des Stahlmesserteils mit Holzkeil (Öffnung: 4,5 x 6 cm). Öffnungsseiten noch mit schienenartiger, schräg nach unten laufender Kerbung für diese Einsätze. Auf einer Breitseite außen eingebrannte ein „5“. Auf Eisenteil: bewimpertes Auge; Fa. Goldenberg Elsaß.

 

 

6.1.10/1
Vorarbeit für einen Kerzenständer, Mitte 20. Jh.
Vorarbeit für einen Kerzenständer für die Remigiuskirche in Büdingen. Die Kerzenstandfläche wird von einem Würfel gebildet, der von in sich gedrehten, schmalen Balken getragen wird. Sie enden auf dem doppelt so großen Quadrat, dessen glatte Unterseite die Standfläche des Kerzenständers bildet.

 

 

 

 

 

Drechslerwerkzeuge:

6.2.2/3
Hammer, um 1930
Hammer mit Rundholzgriff. Am Griffende ein etwas breiterer Durchmesser, oben mit schmalem Rechteckzapfen in den Hammerkopf eingelassen. Am unteren Ende zwei umlaufende dünne Rillen. Oben mit 3 cm Abstand vom Hammerkopf ein Gewindestück. Eisenkopf: massives Vierkantstück über den Griffeinsatz hinweg, nach vorne abflachend.

 

 

6.2.2/4
Beißzange, um 1930
Zange mit zwei abgeflachten, sich vorne kreuzenden Griffteilen. Ein Ende flachgeklopft und mit einer halbrunden Einkerbung versehen. Kurzer Zangenkopf mit geschärften Greifenden.

 

 

 

6.2.3/1
Schieblehre
Schieblehre mit einer runden Skala. Bei ca. 4,5 cm eine Niete, damit die zwei Schenkel am unteren Ende geöffnet und geschlossen werden können.

 

 

 

 

 

 

6.2.4/2a-d
Ausdrehhaken
Drehwerkzeug für Hohlformen. Alle vier Werkzeuge haben einen länglichen birnenförmigen Holzgriff, in dem der Metallstift mit den unterschiedlich gearbeiteten Enden zur Bearbeitung von Werkstücken sitzt.

 

 

6.2.4/3a-c
Hohlkehlstechbeitel
Werkzeuge mit länglichen Holzgriffen, rund gedrechselt. An den vorderen Abschlüssen befinden sich Profilrillen rundum. In den Bohrungen, die zum Einstecken des Beitels dienen, sind kleine Holzkeile zum Arretieren zu sehen. Bei a) und b) sind noch Metalltüllen zur Verstärkung vorhanden. Die Beitel selbst sind rinnenförmig gearbeitet und an der Spitze geschärft.

 

 

6.2.4/4a-b
Stechbeitel
Zwei Werkzeuge gleicher Grundform, b) nur insgesamt "schlanker". Länglicher, "balusterartig" gedrechselter Holzgriff mit schmalerem Wulst und Ende mit Rillen, das danach mit breitem, massivem Stahlring (a) 2,3 cm; b) 1,7 cm) umfasst ist. Auf hinterem "verdicktem" Griffabschnitt zwei sehr dünne parallel eingeritzte Linien. Stahlstück: mittig in umringtes Holzstück einsitzendes Vierkanteisen, das sich nach ca. 9 cm bzw. 3 cm zu einem flachen, ca. 5 mm dicken "Breiteisen" erweitert, das zu seinem Ende hin noch minimal breiter wird und mit schräger scharfer Schneide abschließt. 

6.2.4/5a-c
Formstahl, ab 1930
Werkzeuge mit länglichen, runden Holzgriffen, zum Ende hin verdickend. Am Einsatzende um Stahlteil schmaleres Rund (wohl ursprünglich mit Metallring zur Verstärkung umfasst). Aus der Mitte dieses Runds verlaufen Vierkantmetallstäbe zu scharfen bzw. spitzen Enden hin: a)+b) eine schmalere Seite wird schräg nach vorne abgeflacht.c) läuft nach leichter Biegung zu einer Spitze aus. Bei allen drei Teilen auf einer Seite des Vierkantstahls kleine "punzierte" Blüte (Kleeblatt? bei a) am deutlichsten), darüber mit etwas Abstand je eine Zahl: a) "7"; b) "2".

 

6.2.4/6
Kehleisen, um 1930
Kehleisen mit einem hölzernen Griffstück. Der Griff ist gedrechselt und hat an der Aufnahme eine Stahltülle zum Befestigen der Kehle. Die Kehle selbst besteht aus einem Vierkanteisen, das nach vorne rinnenförmig ausläuft und an der Spitze geschärft ist.

 

6.2.4/7
Hohlkehleisen, 1. Viertel 20. Jh.
Hohleisen, dreikantig, ohne Holzgriff.

 

6.2.4/8
Vierkanteisen mit Sägezähnen, 1. Viertel 20. Jh.

 

 

 

6.2.5/1a-c
Ahlen, um 1930
Drei Ahlen mit verschieden ausgeprägten Spitzen. Als Griff dienen Holzstücke, die wohl aus abgesägten Stuhlbeinen o. ä. hergestellt wurden.

 

 

 

6.2.5/2a-h
Bohrer und Kehlen
Bohrer und Kehlen in verschiedenen Größen und Ausführungen. Alle sitzen in einem Holzgriff. Ein Griff ähnelt dem eines Korkenziehers, ein anderer dem eines Schraubendrehers. Alle anderen sind selbst erstellt, wahrscheinlich von abgesägten Stuhl- oder Tischbeinen. Die Werkzeuge an sich sind sehr fein gearbeitet.

 

 

 

 

 

6.2.5/3
Schneckenbohrer, um 1930
Schneckenbohrer mit querliegendem Rundholzgriff, der sich zu den Enden hin konisch verjüngt. Mittig im Griff befindet sich ein durchgehendes Einsatzloch. Das Eisenstück ist als Vierkanteisen in den Griff eingelassen. Es verbreitert sich über ca. 1,5 cm, um dann als Rundeisen über ca. 6 cm Länge, sich zur Kehlung zu öffnen. Nach weiteren 6 cm dreht sich die Kehlung zu einem sehr kurzen Abschluss ein.

 

 

 

 

 

6.2.5/5
Schlangenbohrer, um 1930
Schlangenbohrer. Am oberen Ende mit ca. 3 cm breitem Flacheisenring um quer durchgesteckten Rundholzgriff. Nach ca. 29 cm geht das Vierkantstück in ein gedrehtes Bohrteil über, an dessen Ende ein kurzer, spitzer Bohreransatz aufsitzt.

 

 

6.2.6/2a-d
Gewindestrehler für Innengewinde.
Längliche runde Holzgriffe, balusterartig gedrechselt; mit kurzem verengten Stück am Einsatzrund des Stahls. Alle Griffe trugen wohl ursprünglich einen Metallring um diese Stelle zu verstärken, aber nur bei a) ist ein solcher vorhanden und mit reliefiertem floralen Dekor versehen. Metallteile: Als Vierkantstücke mittig im Holzrund eingesetzt verjüngen sie sich zur Spitze hin. Auf einer Seite der abgeflachten Spitze ist eine Kante gezahnt (Zahnungsstrecke unterschiedlich lang).

 

6.2.7/1
Zieheisen, Anfang 20. Jh.
Längliches schmales Flacheisen mit Schneide auf einer Außenkante. An beiden Enden rechtwinklig nach hinten abgewinkelt und mit einem länglichen Holzknauf versehen. Auf beiden Enden des Flacheisens sind jeweils auf einer Seite punzenartige Vertiefungen, die jedoch nichts erkennen lassen.

 

6.2.8/1
Lochsäge, um 1930
Lochsäge mit länglichem Holzgriff und Profilrille am Einsatzende. Schmales, nach vorne spitz zulaufendes Sägeblatt.

 

 

6.2.8/2
Handsäge, um 1930
Kleine Handsäge mit Holzgriff. Der Griff verjüngt sich vom abgerundeten dickeren Ende her. Das Sägeblatt ist gebogen mit umgefalztem Rand an der Oberkante und weist unregelmäßig große Zähne auf. Es ist mit einem Vierkantstiel im Holzgriff befestigt.

 

6.2.8/3
Rundraspel, Anfang 20. Jh.
Rundraspel mit kurzem, runden Holzgriff und zwei abgeflachten Seiten. Im etwas verdickten vorderen Abschnitt, der sich zur Einsatzstelle hin wieder verengt, sitzt mittig ein Rundeisen ein. Das Rundeisen verjüngt sich zur Spitze hin etwas und ist mit scharfkantigen Noppen besetzt.

 

6.2.8/4
Raspel, um 1930
Holzraspel mit einem ca. 20 cm langen Flacheisenstück. Eine Seite des Eisens ist gewölbt, die andere glatt. Beide Seiten sind mit scharfkantigen Noppen versehen. Der Griff ist aus Holz und hat eine Metalltülle an einer Seite, die zum Fixieren der Raspel dient.

 

6.2.8/5
Raspel, Anfang 20. Jh.
Holzraspel mit 15 cm langem Holzgriff. Die Raspel besteht aus einem Flacheisen, das eine leicht gewölbte und eine glatte Seite aufweist. Beide Seiten sind mit scharfkantigen Noppen besetzt. Die Metalltülle zur Fixierung am Griff fehlt. Wohl auch deshalb weist der Griff Risse auf.

6.2.6/1a-b
Außengewindestrehler, um 1930
Werkzeuge mit länglichem, rundem Holzstücken als Griff, balusterähnlich gedrechselt. Bei b) ist um das Einsetzende des Griffs noch ein 9 mm breiter Messingring gelegt. a) und b) mittig aus Holzgriff als Vierkanteisen (fast quadratisch), bei a) noch flacher runder "Teller" zwischengesetzt. Verbreitert sich zu flacherem Eisen mit rechteckigem Querschnitt. Vorne werden a) und b) abgeflacht zu scharfer Kante mit je sechs Zähnen: a) sehr kurz (max. 3 mm), b) länger bzw. schärfer: max. 8 mm. Bei a) auf einer Breitseite über ca. 4 cm Länge unregelmäßige Eintiefung (Material- oder Bearbeitungsfehler?).

6.2.10/1
Drechsler-Werkstück Holzring, 1. Viertel 20. Jh.
Holzring mit unterschiedlich hoher Außenwandung. Der Rand ist oben und unten glatt abgeschnitten. Die Außenwandung ist recht glatt, die Innenseite sehr rau mit deutlichen Ausstanzspuren.

 

 

 

 

 

6.2.10/3
Drechsler-Werkstück Garnspule, um 1930
Holzspule mit durchgehendem, hohlen Rundstab. An den Enden des Stabes sind die runden Endscheiben angebracht, die beidseitig eine leicht gewölbte Oberfläche aufweisen. Die ganze Spule ist fein geglättet.

 

 

 

6.2.10/8
Drechsler-Werkstück Knauf
Gedrechselter Handknauf in Eiform. Mittig eine Bohrung von 0,6 cm Durchmesser und einer Bohrtiefe von 5,4 cm. Unlackiert, aber bereits geglättet.

 

 

 

 

 

 

6.2.1/1
Drechselbank, um 1920
3 Grundteile: a) Eine Art Tisch auf 4 Holmenbeinen, die durch Latten quer verbunden sind. An der Tischkante angebracht: vorne links angeklemmt mit Halterungsbrett ein senkrechter Holm mit Drehvorrichtung. Vorne rechts, ein massiver eiserner Schraubstock mit diversen Logos. Hinten, über die gesamte Breite eine Holzwanne. b) Hinter einem freien Gang: links und rechts massive senkrechte Vierkantbalken, zwischen deren oberen Enden hinten und vorne zwei massive Bretter verschraubt sind. In diesen Balkenkanal eingesetzte weitere kürzere Holme tragen quer eine eiserne Drehvorrichtung, in die ein Werkstückeingespannt wurde. c) Links an dieser Drehvorrichtung: Seilscheiben halten Seil, das einmal nach unten mit Fußlattung verbunden (an Kette verknotet) ist und einmal nach oben zu großem hölzernem Schwungrad (in einem an der Decke angebrachten Holzgestell aufgehängt) überkreuzend verläuft.
Drechslermeister Türck, Büdingen

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