Ein Fenster in die Vergangenheit

Im Heuson Museum dauern die Sanierungsarbeiten nach dem Hochwasser noch an. Das Entfernen der Fußbodenplatten aus den 70er Jahren und eines Teils der Fußbodenschüttung im EG bot allerdings eine ungeahnte Möglichkeit, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Denn über die Baugeschichte der ursprünglichen Markthalle weiß man relativ wenig.

Peter Stoll und Petra Lehmann-Stoll ließen nach Absprache mit der Denkmalpflege einen Sondageschnitt anlegen und fanden folgendes Bild vor: Zu Oberst befindet sich der Rest einer modernen Schüttung, durchsetzt mit Bauschutt der Umbauarbeiten des Hauses von 1969-71. Bei diesen Arbeiten wurde vermutlich ein älterer Sandsteinfußboden zerstört, dessen Reste sich ebenfalls in der Schicht befinden. Leider wurden diese und auch vorherige Bauarbeiten nicht wissenschaftlich begleitet und dokumentiert.

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Darunter ist, deutlich abgesetzt, eine breite Schicht, teilweise aus Schüttung, teilweise aus Lehm und Einschwemmungen, die mit Holzkohlepartikeln, kleineren Sandsteinstücken und spätmittelalterlichen Keramikfragmenten durchsetzt ist. Es finden sich keine Spuren modernen Materials des 19. oder 20. Jahrhunderts. Unter diese Schicht kommt ein Sandsteinfußboden aus kleineren, grob bearbeiteten Platten mit Laufhorizont zu Tage. Dieser Fußboden war also längere Zeit frei und wurde begangen. Möglicherweise stammt er aus der Erbauungszeit des Hauses (1458), denn darunter befindet sich – mit Vorbehalt –  der natürlich gewachsene Boden.

Um die Baugeschichte genauer klären zu können und alle Zweifel auszuräumen müssten noch weitere Schnitte gemacht werden. Es scheint klar, dass das heutige Heuson Museum auch in der Vergangenheit von Überschwemmungen betroffen war, die dazu geführt haben, den Fußboden zu erhöhen und zu erneuern.

Eine wissenschaftliche Dokumentation der beschriebenen Sondage wird es im nächsten Büdinger Geschichtsblättern 2022 geben. 

 

 

 

 

 

 

Text Petra Lehmann-Stoll, Fotos Petra Lehmann-Stoll und Joachim Cott

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